Dienstag, 12. August 2014

4. August - Unterwegs in eine neue Welt #frei14

Frühstück 8.00 Uhr. Abfahrt 9.45 Uhr. Ich gehe um halb zehn schon mal runter, will gerade in einen der besagten Stoffläden gehen, da kommt der Bus, der uns zu den Katakomben fährt, an. VIEL ZU FRÜH! ;-)
Die Kids werden zusammengetrommelt und wir fahren in einem Doppeldeckerbus! Wie die Jungspunde so sind, turnen sie gleich ins Oberdeck – Betreuer krabbeln hinterher ;-)
Es wird eine weitere Gruppe der Speyerer Pilger abgeholt, dann geht es ab in die Domitilla-Katakomben.
Bevor wir in Rom waren, hatte ich eine kleine Unterhaltung mit einer Nonne bei uns im Karmelkloster, die vor ihrem Eintritt in den Orden eine Reise nach Rom von ihren Eltern geschenkt bekommen hatte. An die Domitilla-Katakomben hat sie sich gut erinnert und mir erklärt, woher der Name stammt.

Dort angekommen, geht es aus dem klimatisierten Bus in die Hitze. Es werden Tickets für den Abstieg verteilt („Jeder bitte nur ein Ticket!“). Nachdem wir die Keramikabteilung aufgesucht haben, die Steyler Missionare uns Kalender für 2015 in die Hand gedrückt haben und ein südamerikanisches Tanzliedchen mit uns gesungen haben, geht es in die Basilika.
Ein Neffe eines ehemaligen Speyerer Bischofs (und späteren Kardinals von München), Wendel, gibt die Einführung. Er ist seit 21 Jahren in Rom.
Die Erklärungen sind sehr anschaulich und es wird auch gelacht. Danach geht es mit der Gruppe durch die Gänge der Katakomben, wobei wir nur einen kleinen Ausschnitt des riesigen Geländes bestaunen dürfen.
Von ca. 10° in rund 38 Metern Tiefe geht es wieder nach oben und die Temperatur steigt auf rund 36°C an.


Wir suchen, auch mit anderen Gruppen, eine Bushaltestelle und fahren mit der Linie 30 zum Largo di Torre Argentina (lat. Straßburger Turm), warten auf die Linie 40 (sie soll uns zum Vatikan bringen), doch da sie nicht kommt, geht es nach einer halben Stunde dann mit der Linie 64 weiter zu San Pietro.
Die Kids und die Betreuer haben Hunger; auf der anderen Straßenseite gibt es Nahrung, so suchen wir einen Zebrastreifen mit Ampel, warten brav, gehen rüber und stärken uns.
In unserer „Pause“ laufen viele Pilgergruppen aus verschiedenen Bistümern an uns vorbei und alle sind tauschwütig.


Irgendwann machen wir uns dann auf, den Vatikan zu stürmen. Doch wir sind an dem Tag nicht die Einzigen, so dass wir ca. zwei Stunden anstehen, um in die Kirche zu kommen (dank der immer strengeren Sicherheitsvorkehrungen).
Es wird auch hier dann ein Gruppenbild gemacht (diesmal kein Selfie) und wir können in die Kirche – halt! Pipipause! Jetzt aber in die Kirche. Nee .. es gibt noch welche die Durst haben. Nachdem dann soweit die Bedürfnisse gestillt sind (hier ein Dank an Johannes Paul II, der einen Trinkbrunnen errichten lies), geht es in den Dom.
Leider verlieren wir uns hier, so dass die Gruppe dann in kleineren Grüppchen unterwegs ist und wir dann auch nicht alle zusammen zurück zum Hotel fahren.
Der Dom ist groß! In St. Paul wurde ich gefragt „Das ist eine große Basilika, das geht doch nicht größer?“ – Ich habe nur gegrinst – und dann die Reaktion „Jetzt weiß ich, warum du so gekuckt hast“ ;-)


Benedikt und ich geben immer wieder Erklärungen ab, wenn wir zu verschiedenen Dingen im Dom befragt werden.
Wir gehen auch in die Krypta und sehen, was passiert, wenn man sich nicht an Vorschriften hält. Hier am Petrusgrab und den anderen Gräbern ist absolutes Fotografierverbot. Wer sich nicht dran hält, wird vom Sicherheitsmenschen dazu gebracht, diese Bilder zu löschen, und der kontrolliert das auch.


Ich finde nun den Souvenirshop im Vatikan (HILFE, was es hier alles für Nippes gibt!), kaufe mir ein schönes Kreuz zum Anhängen und noch Postkarten und Briefmarken für Heimatpfarrer, Kloster im Ort, Nonnen im Schwesternhaus und unseren Zelebranten von Freitag, Pfarrer Haus.
Über die Via della Conciliazione und an der Engelsburg vorbei suchen wir einen Bus, der uns zurück Richtung Hotel bringt.


Das hätten wir uns sparen können. Um kurz vor 20 Uhr sind wir im Restaurant, um ca. 20.45 Uhr gibt es das erste Essen (Nudeln!), aber fünf Personen haben nichts erhalten. Es gibt einen zweiten Gang (irgendwas mit Kartoffeln), aber kein Wasser zum nachschenken mehr.
Man muss sagen, alle Tische im Restaurant waren voll besetzt, doch es war nicht schön, dass Menschen nach uns kamen und vor uns fertig waren mit essen. – Wir beschließen, am nächsten Tag nicht mehr hin zu gehen, weil es eine Frechheit war… Aber sprechen wir über die schönen Dinge ;-)
Ich bleibe mit einigen müden Kriegern im Hotel, fange an die Postkarten zu schreiben. Der Rest geht noch Eis essen. Nach einem versöhnlichen Tagesausklang fallen wir dann auch ins Bett.