Die Kids werden zusammengetrommelt und wir fahren in einem
Doppeldeckerbus! Wie die Jungspunde so sind, turnen sie gleich ins Oberdeck –
Betreuer krabbeln hinterher ;-)
Es wird eine weitere Gruppe der Speyerer Pilger abgeholt, dann
geht es ab in die Domitilla-Katakomben.
Bevor wir in Rom waren, hatte ich eine kleine Unterhaltung
mit einer Nonne bei uns im Karmelkloster, die vor ihrem Eintritt in den Orden
eine Reise nach Rom von ihren Eltern geschenkt bekommen hatte. An die Domitilla-Katakomben
hat sie sich gut erinnert und mir erklärt, woher der Name stammt.
Dort angekommen, geht es aus dem klimatisierten Bus in die
Hitze. Es werden Tickets für den Abstieg verteilt („Jeder bitte nur ein Ticket!“).
Nachdem wir die Keramikabteilung aufgesucht haben, die Steyler Missionare uns
Kalender für 2015 in die Hand gedrückt haben und ein südamerikanisches
Tanzliedchen mit uns gesungen haben, geht es in die Basilika.
Ein Neffe eines ehemaligen Speyerer Bischofs (und späteren
Kardinals von München), Wendel, gibt die Einführung. Er ist seit 21 Jahren in
Rom.
Die Erklärungen sind sehr anschaulich und es wird auch
gelacht. Danach geht es mit der Gruppe durch die Gänge der Katakomben, wobei
wir nur einen kleinen Ausschnitt des riesigen Geländes bestaunen dürfen.
Von ca. 10° in rund 38 Metern Tiefe geht es wieder nach oben
und die Temperatur steigt auf rund 36°C an.
Wir suchen, auch mit anderen Gruppen, eine Bushaltestelle
und fahren mit der Linie 30 zum Largo di Torre
Argentina (lat. Straßburger Turm), warten auf die Linie 40 (sie soll uns
zum Vatikan bringen), doch da sie nicht kommt, geht es nach einer halben Stunde
dann mit der Linie 64 weiter zu San Pietro.
Die Kids und die Betreuer haben Hunger; auf der anderen
Straßenseite gibt es Nahrung, so suchen wir einen Zebrastreifen mit Ampel,
warten brav, gehen rüber und stärken uns.
In unserer „Pause“ laufen viele Pilgergruppen aus
verschiedenen Bistümern an uns vorbei und alle sind tauschwütig.
Irgendwann machen wir uns dann auf, den Vatikan zu stürmen. Doch
wir sind an dem Tag nicht die Einzigen, so dass wir ca. zwei Stunden anstehen,
um in die Kirche zu kommen (dank der immer strengeren Sicherheitsvorkehrungen).
Es wird auch hier dann ein Gruppenbild gemacht (diesmal kein
Selfie) und wir können in die Kirche – halt! Pipipause! Jetzt aber in die
Kirche. Nee .. es gibt noch welche die Durst haben. Nachdem dann soweit die
Bedürfnisse gestillt sind (hier ein Dank an Johannes Paul II, der einen
Trinkbrunnen errichten lies), geht es in den Dom.
Leider verlieren wir uns hier, so dass die Gruppe dann in
kleineren Grüppchen unterwegs ist und wir dann auch nicht alle zusammen zurück zum
Hotel fahren.
Der Dom ist groß! In St. Paul wurde ich gefragt „Das ist
eine große Basilika, das geht doch nicht größer?“ – Ich habe nur gegrinst – und
dann die Reaktion „Jetzt weiß ich, warum du so gekuckt hast“ ;-)
Benedikt und ich geben immer wieder Erklärungen ab, wenn wir
zu verschiedenen Dingen im Dom befragt werden.
Wir gehen auch in die Krypta und sehen, was passiert, wenn
man sich nicht an Vorschriften hält. Hier am Petrusgrab und den anderen Gräbern
ist absolutes Fotografierverbot. Wer sich nicht dran hält, wird vom
Sicherheitsmenschen dazu gebracht, diese Bilder zu löschen, und der kontrolliert
das auch.
Ich finde nun den Souvenirshop im Vatikan (HILFE, was es
hier alles für Nippes gibt!), kaufe mir ein schönes Kreuz zum Anhängen und noch
Postkarten und Briefmarken für Heimatpfarrer, Kloster im Ort, Nonnen im
Schwesternhaus und unseren Zelebranten von Freitag, Pfarrer Haus.
Über die Via della Conciliazione und an der Engelsburg
vorbei suchen wir einen Bus, der uns zurück Richtung Hotel bringt.
Das hätten wir uns sparen können. Um kurz vor 20 Uhr sind
wir im Restaurant, um ca. 20.45 Uhr gibt es das erste Essen (Nudeln!), aber
fünf Personen haben nichts erhalten. Es gibt einen zweiten Gang (irgendwas mit
Kartoffeln), aber kein Wasser zum nachschenken mehr.
Man muss sagen, alle Tische im Restaurant waren voll besetzt,
doch es war nicht schön, dass Menschen nach uns kamen und vor uns fertig waren
mit essen. – Wir beschließen, am nächsten Tag nicht mehr hin zu gehen, weil es
eine Frechheit war… Aber sprechen wir über die schönen Dinge ;-)
Ich bleibe mit einigen müden Kriegern im Hotel, fange an die
Postkarten zu schreiben. Der Rest geht noch Eis essen. Nach einem versöhnlichen
Tagesausklang fallen wir dann auch ins Bett.